Säure-Basen-Haushalt
Ist Dein Körper im Gleichgewicht, hast Du die Basis für Deinen Trainingserfolg bereits gelegt.
Rund um die Uhr finden in unserem Körper Stoffwechselprozesse statt, die die Grundlage all unserer Körperfunktionen bilden. Damit diese Prozesse optimal ablaufen können, ist der Körper - mit wenigen Ausnahmen - auf ein basisches Milieu angewiesen. Um das benötigte Milieu herstellen und dauerhaft halten zu können, macht er von verschiedenen Regelmechanismen und Puffersystemen Gebrauch. So werden überschüssige Säuren, die wir mit der Nahrung aufnehmen oder bei intensivem Training bilden, neutralisiert und über die Nieren, über die Lunge, über die Haut sowie über den Darm ausgeschieden – ein umfangreicher Prozess, von dem wir im Normalfall nichts mitbekommen. Und dennoch beeinflussen wir ihn Tag für Tag.
Schöne neue Welt
Unser moderner Lebensstil bringt unseren Körper in ein Ungleichgewicht. Durch Fast-Food und Diäten, eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr, Stress und Bewegungsmangel gelangen deutlich mehr Säuren in unseren Organismus, als wir auf Dauer verarbeiten können. Die Folge: Unser Körper beginnt, zu übersäuern.
Mit dem Versuch, die überschüssigen Säuren zu neutralisieren, erschöpfen sich allmählich die körperlichen Reserven. Dadurch gerät unser Stoffwechsel außer Kontrolle, es kommt zu ersten Symptomen wie:
- Müdigkeit und Schlafstörungen
- eine geringe Belastbarkeit,
- Unausgeglichenheit, Gereiztheit, Unruhezustände und Nervosität,
- häufig auftretende Infekte,
- mangelnde Spannkraft von Haut und Bindegewebe, Haarausfall
- Hauterkrankungen,
- Karies sowie
- Muskel- und Gelenkbeschwerden.
Da diese Beschwerden häufig nicht mit einer Übersäuerung in Verbindung gebracht werden und auch unser Blut zunächst keine Anzeichen für die eigentliche Ursache unseres Unwohlseins liefert, suchen wir die Ursachen an anderer Stelle und machen weiter wie bisher.
Wie der Körper sich Gehör verschafft
Der Versuch, die überschüssigen Säuren zu neutralisieren, wird für den Körper zur Schwerstarbeit. Je länger der Körper mit einem Überangebot an Säuren konfrontiert wird, desto gravierender werden die Symptome:
- Die Knochensubstanz wird abgebaut: Um die Säuren zu neutralisieren, werden vermehrt basische Mineralsalze, insbesondere Kalzium und Phosphate, aus den Knochen gelöst und in das Blut abgegeben. Dadurch werden die Knochen brüchig, es kommt zu Osteoporose.
- Überschüssige Säuren, die der Körper nicht neutralisieren kann, werden im Bindegewebe, in den Gelenken und im Skelett zwischengelagert. Die Folge: Gewichtszunahme, Cellulite, Verhärtungen in der Muskulatur, Rheuma und Arthritis. Auch Bandscheibenvorfälle können ein Zeichen für eine akute Übersäuerung sein.
- Des Weiteren können Erkrankungen wie Venenleiden, Allergien und Diabetes auftreten. Auch unsere Darmflora reagiert negativ auf das Überangebot an Säure: So haben schädliche Darmbakterien und Pilze die Möglichkeit, gute Darmbakterien zu verdrängen und Entzündungsprozesse im Darm zu fördern. Folgekrankheiten sind vorprogrammiert.
- Im schlimmsten Fall verändert sich der pH-Wert des Blutes. Normalerweise liegt dieser zwischen 7,36 und 7,44, das heißt unser Blut ist immer leicht basisch. Bereits kleinste Abweichungen beeinflussen den Stoffwechsel gravierend und können lebensbedrohend sein. Deshalb setzt unser Körper alles daran, das Blut basisch zu halten - auch wenn dies die Raubschatzung am eigenen Organismus bedeutet.
Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht
Um Symptomen vorzubeugen, die nicht nur unser Training ausbremsen, sondern auch schwerwiegende Konsequenzen für unseren Alltag haben, empfehlen wir euch, auf einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt zu achten. Entscheidet euch bewusst für eine vitalstoffreiche, ausgewogene und basenüberschüssige Ernährung. So liefert ihr eurem Körper wichtige Nährstoffe, die nicht nur für eine gute sportliche Leistung unabdingbar sind. Zu den überwiegend basischen Lebensmitteln zählen beispielsweise
- Äpfel, Ananas, Bananen, Grapefruits, Zitronen, diverse Beeren, Feigen, Nektarinen...
- Paprika, Zucchini, diverse Kohlsorten, verschiedene Pilze, Zwiebeln, Erdmandeln...
- diverse Kräuter und Salate
Achtung: Nicht der Geschmack entscheidet darüber, ob ein Lebensmittel basisch ist. Es kommt darauf an, wie dieses Lebensmittel im Körper verstoffwechselt wird. Um auf Nummer sicher zu gehen, könnt ihr eure Lebensmittel mit einem Säure-Basen-Rechner überprüfen, der kostenlos vom Säure-Basen-Forum angeboten wird. Hier geht's zur Webseite. Eine allgemeine Übersicht über basische und säurebildende Lebensmittel stellt beispielsweise das Zentrum der Gesundheit zur Verfügung.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Mineralstoffe in einem Lebensmittel enthalten sind, desto basischer ist es. Achtet auf reife, saisonale Lebensmittel und greift im Idealfall auf regionale Produkte zurück.
Zusätzlich könnt ihr eurem Körper mit Basenpulver oder basischen Bädern etwas Gutes tun, beispielsweise im Rahmen einer Kur oder um kleinen Sünden wie einem erhöhten Alkoholkonsum am Wochenende entgegen zu wirken. Wenn ihr dann noch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ab und an auf eure Work-Life-Balance achtet, seid ihr bestens gegen eine akute Übersäuerung gewappnet. Und dem Trainingserfolg steht - bei ausreichendem Training - auch nichts mehr im Weg, denn: Eine basenüberschüssige Ernährung versorgt den Körper nicht nur mit allen wichtigen Nährstoffen, sie erleichtert auch die Regeneration - für ein straffes Bindegewebe, sportliche Leistungsfähigkeit und ein gutes Lebensgefühl.